27,2 Hektar Wald sollen stillgelegt werden

Vorsorgekonzept für den Artenschutz im Brettener Stadtwald vorgestellt

Das neue Vorsorgekonzept für den Artenschutz im Brettener Stadtwald stellten Dr. Bernhard Peichl, Leiter des Forstamts Karlsruhe, und Ewald Kugler, Leiter der Forstverwaltung in Bretten, den  Stadträten vor. Die Gesamtwaldfläche betrage 1997 Hektar, davon bestehen auf 70 Hektar Waldbiotope, auf 452 Hektar FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitate) und auf 313 Hektar der Waldlebensraumtyp Buche, der in FFH-Gebieten einen besonderen Status einnehme, berichtete Peichl. Durch die Umwandlung des Rüdtwalds wurden bereits 13,8 Hektar Wald stillgelegt.

 

Die Stilllegung von weiteren 27,2 Hektar Waldfläche in Bretten ist nun geplant. Somit komme man auf die wichtige Marke von 5,6 Prozent. „Mit über fünf Prozent erfüllen wir die Forderungen des Naturschutzministeriums“, erläuterte Peichl. Seine Empfehlung sei die Weiterführung der natürlichen Waldwirtschaft mit kleineren Verjüngungsinseln und der Förderung von Alt- und Totholzbereichen in Form von stillgelegten Flächen, sowie Habitatbäumen.

„Es ist üblich pro Hektar Altholz drei Bäume zu schützen und mit Farbe zu markieren“, so Peichl. Weiterhin sei die Förderung des Hirschkäfers, der auch einen Eichenbestand angewiesen sei, empfehlenswert. Dafür müsse man einzelne Bäume oder kleinere Gebiete freistellen, da die Eiche eine Lichtholzart ist und sich im Baumbestand nicht selbst verbreiten kann, erklärte Peichl.

 

Die fünf-Prozent-Marke forderte der Brettener Naturschutzbund (NABU) bereits seit 2016, als der Landesvorsitzende des NABU, Johannes Enssle, nach Bretten kam um mit Oberbürgermeister Martin Wolff über die Stilllegung von insgesamt fünf Prozent der Waldfläche in Bretten zu verhandeln. Damals stand die Erfassung für das neue Forsteinrichtungswerk kurz bevor. „Wir freuen uns darüber, dass es in Bretten bereits so viele stillgelegte Flächen gibt, und noch mehr, dass wir bald über die fünf-Prozent-Marke kommen“, erklärte Norbert Fleischer, erster Vorsitzender des NABU Bretten.